"Warum laufen, wenn man tanzen kann?"
Interview vom 5. Februar 2022.
Lea ist gebürtige Münchnerin und tanzt, seitdem sie denken kann.
Kein Wunder, dass sie ihre Leidenschaft zur Profession machte.
Hierbei hat sie besonders die künstlerische Arbeit an Stücken von
Pina Bausch geprägt und inspiriert. Seit 2021 ist Lea zertifizierte
ESSENCE OF BELLYDANCE Lehrerin, was sie als große Bereicherung für
ihre Arbeit mit anderen Frauen empfindet.
Wie bist du mit ESSENCE OF BELLYDANCE in Berührung gekommen und
was gibt es dir?
Ich habe nach der Geburt meines Sohnes nach einer sanften und effektiven
Art der Rückbildung gesucht. In einem Rückbildungskurs habe ich in die
angespannten Gesichter der Frauen geblickt, während wir gedanklich eine
Erbse mit unserem Beckenboden in den 10. Stock hochziehen sollten.
„Das geht auch anders“, habe ich mir gedacht und bin bei meiner
Internet-Recherche auf der Suche nach „Beckenboden-Integration“ auf
Coco gestoßen. Ich habe mir daraufhin das Buch „Pussy Yoga“ gekauft
und habe mit Cocos Online Angebot getanzt.
Durch ESSENCE OF BELLYDANCE und Wiebkes liebevolle postnatale Betreuung
habe ich meinen tanzenden Körper wieder neu erleben können. Ganz
nebenbei wurde mein Beckenboden geschmeidig und stabil und meine
Rektusdiastase hat sich zurückgebildet. Mein Körper fühlt sich seitdem
wieder wie vor der Schwangerschaft an, und ich habe zusätzlich noch
ganz ungeahnte neue Muskelgruppen in meinem Beckenraum entdeckt.
Während wir getanzt haben, haben unsere Hüfttücher und Schleier
meinen Sohn fasziniert. Durch Bauchtanz bin ich als junge Mutter
wieder bei mir selbst angekommen.
Bauchtanz hat mir den Raum zu meiner Weiblichkeit geöffnet. Jede
Frau und alle Körperformen sind hier willkommen. Vielleicht liegt
darin auch der Schlüssel, warum sich so viele Frauen zum Bauchtanz
hingezogen fühlen. Hinter dem Glitzer steckt der archaische Tanz,
der uns Frauen verbindet und an den wir uns erinnern dürfen. Im
Bauchtanz geht es nicht um Höchstleistungen. Vielmehr steht der
Genuss an Tanz, Musik, Improvisation und an der Verbindung mit dem
Publikum im Vordergrund. Es hat etwas Magisches und ich tauche immer
tiefer in die Ursprünge und Geschichte dieses Tanzes ein. Die Frauen,
die diese Kunst am Leben erhalten, faszinieren mich.
Du bist nicht nur ESSENCE OF BELLYDANCE Lehrerin, sondern eine
professionelle Tänzerin. Wie passen diese Leidenschaften zusammen?
Eine Tänzerin bleibt immer eine Tänzerin. Auch wenn ich nicht mehr in
großen Produktionen auf der Bühne stehe, schlägt mein Herz unermüdlich
weiter für den Tanz. Ich habe in meiner Karriere gelernt, die
Feinheiten der Welt genau wahrzunehmen. Ich habe die Schönheit der
Alltagsbewegungen entdeckt. Tanz ist für mich nonverbaler Ausdruck
meiner Gefühle und bedeutet grenzenlose Freiheit. Ich würde meine
Karriere nicht als beendet bezeichnen. Ich habe gerade erst wieder
angefangen als „Freelancerin“ kreativ zu werden. Ich habe schon während
meiner eigenen Ausbildung an der Folkwang Universität der Künste
unterrichtet.
Später habe ich Kindertanz Kurse gegeben und in einer Physiotherapie
Praxis Pilates, Wirbelsäulen-Kurse und Faszien Fitness vertreten, bis
ich schließlich mein eigenes Kursformat mit dem Namen „Spiral Flow“
entwickelt habe. Ich habe die Frauen ihren Körper spüren lassen und
habe sie quasi zum Tanzen verführt. In Coco habe ich mich
wiedergefunden, einen Entdeckergeist und eine mitreißende positive
Energie gespürt. ESSENCE OF BELLYDANCE ist das fehlende Puzzle Teil,
das meine Freude am Unterrichten mit dem Tanz, einer gut strukturierten
Methode und meiner kinästhetischen Sensitivität vereint.
Warum hast du dich dazu entschlossen, den Tanz zum Beruf zu machen?
Ich habe mich nicht dazu entschlossen. Tanz hat sich mich ausgesucht.
Nach meinem Abitur wurde ich in die Studienstiftung des deutschen Volkes
aufgenommen und fand es nicht leicht, einen Beruf zu wählen. Ich wusste
nach 13 Jahren Schule nicht, wo meine Stärken lagen. Ich hatte Studienplätze
für Medizin, Psychologie und Ernährungswissenschaft und habe mich
schließlich für Ernährungswissenschaft immatrikuliert, um eine Frist
nicht verstreichen zu lassen. Im Audimax mit 900 anderen Studenten,
die ebenfalls ihr Grundstudium begannen, war ich verloren. Schon nach
kürzester Zeit habe ich mich in ein tänzerisches Abenteuer gestürzt
und Lateinamerikanische Tanzturniere getanzt. Mein Vater hat den Kopf über
mich geschüttelt. Meine Cousine, Flamenco Tänzerin in Sevilla, war ein
willkommener Zufluchtsort. Wenn ich tanzte, war ich glücklich. Zum
ersten Mal konnte ich es sehen. Ich habe mein ganzes Leben getanzt.
Es war meine einzige Wahl.
Wie hast du begonnen und was waren deine wichtigen Erkenntnisse und
Meilensteine bisher?
Mit 3 Jahren durfte ich zum ersten Mal zum Ballett Unterricht gehen.
Meine Lehrerin war eine ehemalige Solistin in der Royal Ballet Company.
Ich blieb bei ihr bis ich 18 Jahre alt war. Sie hat mir beigebracht,
was eine aufrechte, selbstbewusste Haltung bei einem Bewerbungsgespräch
bewirken kann und wie der Tanz mich durch jedes Alter trägt, inklusive
der Pubertät. Tanz war mein Zuhause.
Ein wichtiger Meilenstein war die Beharrlichkeit, mit der ich meine
Träume verfolgte. Ich wollte an die Folkwang Universität der Künste
und flog in der Aufnahmeprüfung in der Endrunde raus. Ich war am
Boden zerstört. Nach Umwegen über die Northern Ballet School und
die Iwanson School of Contemporary Dance versuchte ich es ein Jahr
später wieder. Ich tanzte nach einem frisch verheilten Bruch meiner
Mittelfußknochen vor und bekam einen der letzten freien
Studienplätze an der Folkwang Universität. Dranbleiben ist alles!
Eine wichtige Erkenntnis war, dass ich meinem Körper gegenüber
Verantwortung habe. Mein Körper ist mein Instrument. Ich kann ihn
nicht einfach beiseite legen wie eine Geige. Ich kann auch keinen
Urlaub von mir selbst nehmen. Körper, Seele und Geist müssen
zusammenarbeiten und in Balance bleiben. Ich habe gelernt, auf
meinen Körper zu hören, ihm zu vertrauen und ihn nicht mit meinem
Geist anzutreiben, sondern mich von meinem Körper führen zu lassen.
Er ist so viel weiser als mein Geist. Bauchtanz ist ein wunderbarer
Lehrer genau dafür.
2021 hast du an der ESSENCE OF BELLYDANCE Ausbildung teilgenommen.
Hattest du Bedenken, dich anzumelden?
Nein, es war genau das Richtige zur richtigen Zeit.
In wie fern hat die Ausbildung dich verändert?
Coco hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, jedes Mal von Neuem mit
offenem Geist und offenem Herzen in ein Training zu gehen. Viele von
uns sind vielleicht schon Experten auf einem bestimmten Gebiet, und
wir meinen zu wissen, was uns erwartet. Wenn ich als „leeres Blatt
Papier“ in eine Ausbildung gehe, kann ich viel mehr auf dieses
Blatt schreiben, als wenn ich es zuhause schon halb vollgeschrieben
habe, mit allem, was ich schon weiß.
Was war bisher der beste Moment in deiner Tanzlaufbahn?
Es gab einen unvergesslichen Moment auf der Bühne. Wir haben das
Tannhäuser Bacchanal von Pina Bausch aufgeführt. Pina Bausch hat
das Bacchanal als getanzte Orgie auf dem Venusberg zur Musik von
Richard Wagner inszeniert. Unsere Kostüme waren so gut wie nicht
vorhanden, so durchsichtig waren sie. In der Probenphase hat das
definitiv Überwindung gekostet, meinen Körper so zu entblößen und
mich dem Tanz hinzugeben. Als die Musik losging und 24 Körper im
warmen Licht anfingen sich auf dem Boden zu räkeln, hat sich etwas
in meiner Wahrnehmung verändert. Die Zeit begann sich auszudehnen.
Die Hebungen, die anderen Tänzer und Tänzerinnen, die Musik, der
Atem, alles war eins. Wir waren ein tanzender Körper. Ein Flow-Zustand,
den ich nie vergessen werde. Er hat mir die Augen geöffnet für
die Schönheit dieses Lebens.
Gibt es etwas was du bereust?
Definitiv. Ich bereue sehr, dass mir meine Leistung lange Zeit
wichtiger war als meine körperliche Gesundheit. Mein Geist ist
unendlich, aber mein Körper ist erschöpflich und braucht Pausen.
Diese Erkenntnis kam leider erst sehr spät. Ich bin wiederholt über
meine körperlichen Grenzen gegangen, habe mit Schmerzen getanzt und
mein wichtigstes Instrument, meinen Körper, ignoriert. Im Bauchtanz
passiert mir das zum Glück nicht mehr.
Welche 3 Tipps hast du für Frauen, die einen ähnlichen Traum haben?
1. Vergleiche Dich nicht mit anderen Frauen. Wir sind alle einzigartig
und bringen individuelle Gaben mit. Konkurrenz erstickt die Kunst. Wir
können alle strahlen.
2. Höre auf dein Herz und auf dein Bauchgefühl. Dein Körper sagt immer
die Wahrheit. Wenn sich etwas richtig anfühlt, folge diesem Gefühl.
3. „Iss den Apfel.“ Meine Cousine Carina in Sevilla hat mir diesen Tipp
gegeben. Ich habe immer nur von meinen Tanz-Träumen gesprochen, ohne
sie in die Tat umzusetzen. Carina meinte: „Wenn du Hunger hast, hilft
es nicht, von einem Apfel zu sprechen. Du musst ihn essen. Denke groß.
Sieh dich nicht nur in deiner Stadt um. Entdecke, welche Tänzerinnen
dich inspirieren und welche Gefühle du verkörpern und ausdrücken
willst.“ Eine Mentorin hilft. Die Adam-und-Eva-Analogie ist mir erst
jetzt beim Schreiben aufgefallen. Allerdings gibt es hier keine Sünde.
Neben Tanz ist Körperarbeit deine Leidenschaft und du hast eine
eigene Praxis. Welche Ausbildungen haben deine Arbeit geprägt und
in wie fern ergänzen sich diese Disziplinen mit ESSENCE OF BELLYDANCE?
Durch meine Tanzverletzungen und das kaum erträgliche Gefühl, mit
gebrochenen Mittelfußknochen am Rand sitzen zu müssen, während meine
Kollegen tanzen durften, entstand der Wunsch, körperfreundliche und
heilende Bewegungsmethoden zu erforschen. Ich lernte Gyrotonic kennen,
machte die Ausbildung an fast allen Gyrotonic Geräten sowie Gyrokinesis
und begann, meinen Kollegen bei Verletzungen zu helfen.
Gyrotonic war meine erste Bewegungsmedizin. Ich habe meinen Atem
gespürt, den Rhythmus zwischen Expansion und Entspannung, und alle
chronischen Entzündungen verschwanden aus meinem Körper. Je mehr
ich mit „Hands-on“ arbeitete, also meine Kollegen und Klienten in
ihren Bewegungen mit den Händen führte, umso mehr wollte ich wissen,
welche anatomischen Strukturen ich unter meinen Händen hatte. Die
Rolfing Ausbildung war der nächste Schritt, der mir dieses Wissen
und noch viel mehr gab. Rolfing® schenkte mir die Weichheit in
meinem Körper, die Mühelosigkeit einer aufrechten Körperhaltung und
ein gutes Gespür für meinen und andere Körper. Der Kreis mit dem
Interesse für Medizin beginnt sich langsam zu schließen, da ich
in den letzten Zügen meiner Heilpraktiker Ausbildung bin.
Körperarbeit bedeutet für mich, dass ich eine große Verantwortung
meinen Klienten gegenüber habe. Die Heilpraktiker Ausbildung schafft
nochmal eine gute Basis für meine Arbeit mit anderen Frauen. Ich
möchte die Menschen in ihrer Ganzheit wahrnehmen.
ESSENCE ist eine wunderbare Ergänzung zu meinen Ausbildungen, da ich
hier mein Wissen aus der Körperarbeit mit dem Tanz verbinden kann.
Die Methode ist genial, da sie körperfreundlich ist, einen
praktischen Wissensschatz über Anatomie und Physiologie des
weiblichen Körpers beinhaltet und mir ermöglicht, in meinen eigenen
Körper einzutauchen, während ich mich mit anderen Frauen verbinde.
Ich kann endlich ohne Ellbogen-Mentalität mit anderen Frauen tanzen,
sie spüren, sie ermutigen und im Flow mit ihnen sein. Ich bin eine
von ihnen, und wir zusammen können die Welt verändern.
Du arbeitest sehr eng mit Wiebke zusammen, wie ist es dazu
gekommen und was sind deine Erfahrungen?
Ich habe Wiebke über das Lehrerverzeichnis auf der ESSENCE Homepage
gefunden. Sie unterrichtet in München und gibt Bauchtanz Stunden in
der Rückbildungsphase. Perfekt. Als ich sie anschrieb, war Wiebke
noch in Mexiko. Das erste Mal trafen wir uns auf einem Beckenboden
Workshop von Coco. Ich war beeindruckt von „Team Wiebke“, einer
Gruppe von Frauen, die alle auf Wiebkes Empfehlung kamen und ihr
mit vollem Vertrauen und Enthusiasmus folgten. Irgendetwas machte
sie richtig.
Wir kamen ins Gespräch über Tanz, über Frauen, über
würdevolles Altern und wir inspirierten uns gegenseitig. Unsere
Zusammenarbeit fing an mit sog. „Inspiration und Tee“ Treffen in
meiner Rolfing-Praxis mit zwei anderen Frauen. Es folgten wöchentliche
Zoom Calls, Interviews mit anderen interessanten Frauen und
schließlich die Idee, jeden Wochentag tanzend zusammen zu starten.
Zusammen sind wir eine unerschöpfliche Quelle an Inspiration,
Frauen-Power und Spaß. Es fühlt sich so leicht an mit Wiebke.
Ihr habt gemeinsam den beliebten ESSENCE OF BELLYDANCE
Morning-Flow gegründet und gebt seit über einem Jahr täglich
morgens eine 30-Minuten-Klasse. Was war euer größtes
Learning/Überraschung bei diesem Projekt?
Eine halbe Stunde Tanzen reicht aus, um sich danach toll und
energetisch zu fühlen. Wiebke und ich unterstützen uns gegenseitig
und erinnern uns täglich daran, unsere Träume zu leben. Wir lernen
voneinander auf Augenhöhe und ergänzen uns in unseren Stärken.
Nicht selten machen wir aus unseren Schwächen gemeinsame Stärken,
wenn wir uns positivem Stress aussetzen, mit neuen Ideen ins kalte
Wasser springen und unsere Komfort-Zone Stück für Stück gemeinsam
ausweiten.
Überraschend ist der Suchtfaktor, den der Morning-Flow hat. Wir
merken es, wenn Ferien sind. Er fehlt uns, wir vermissen uns
gegenseitig und die anderen tollen Frauen. Wir haben durch Corona
die Online Möglichkeiten des Tanzunterrichts kennen und schätzen
gelernt. Jetzt können wir uns jeden Morgen, egal ob im Schlafanzug
oder nicht, egal mit welcher Laune schon morgens mit anderen
Frauen verbinden und zusammen tanzen. Das ist so wertvoll.
Wie gehst du mit Niederlagen um?
Früher brachen Welten für mich zusammen, wenn ich nicht bekam, was
ich mir erträumt hatte. Als Steinbock kann ich sehr stur sein und ich
wollte oft mit dem Kopf durch die Wand. Das Scheitern hat mich einiges
gelehrt. Man kann sich auch „hochscheitern“. Denn, wenn ich nicht
bekam, was ich wollte, hielt das Universum meistens noch etwas Besseres
für mich bereit. Ich mag das Mantra: „Das oder etwas Besseres.“
Das Tanzen hat mir zu meinen größten Höhenflügen verholfen und ging
zeitweise auch schmerzlich in die Tiefe. An der Folkwang war ich von
meinen eigenen „Körperdrogen“ Dopamin, Serotonin, Adrenalin abhängig
und bin nach den Abschlussvorstellungen im vorletzten Jahr meines
Tanz-Studiums in eine schwere Depression gerutscht. Ich habe mich
selbst in meinen Abgründen kennengelernt und sehe die Welt und das
Leben heute ganz anders. Es ist ein Geschenk und ich werde mir am
Ende meines Lebens nicht vorwerfen können, dass ich nicht gelebt habe.
„Tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren.“- Pina Bausch.
Was sind die 3 wichtigsten Bücher, die dein Leben verändert haben?
„Komm ich erzähl dir eine Geschichte“ von Jorge Bucay. In diesem Buch
finde ich mich so oft wieder. Es wirft einen liebevollen Blick auf menschliches
Verhalten und unsere Psyche.
“Der heilige Tanz- Orientalischer Tanz und sakrale Erotik“ von Eluan Ghazal.
Wiebke versorgt mich wie keine andere mit Lesefutter für die Seele.
Seit diesem Buch sehe ich Bauchtanz nochmal in einer ganz anderen Dimension.
“Seelengevögelt“ von Veit Lindau Ein Manifest für das Leben. Veit Lindau
schreibt kein Buch, er schreibt Dir. Ein erfrischender Tritt in den Hintern.
Ich könnte die Liste unendlich weiterführen. Ich horte Bücher und
hätte noch eine große Fachbuch Sammlung vom Vagus Nerv über Faszien
Atlanten bis hin zu Büchern über Osteopathie und Selbstverwirklichung.
Entscheidend ist, dass ich mein Wissen in die Tat umsetze.
Wie sieht ein Tag in deinem Leben aus?
Ich bin seit meiner Schwangerschaft zur Frühaufsteherin geworden.
Unser Sohn weckt mich oft noch früher als mir lieb ist. Wir haben
viel Zeit, bis es draußen hell wird. Wir frühstücken und spielen
und ich bringe ihn zwischen 7.30 Uhr und 8.00 in die Kita. Danach
beginnt die Morning-Flow Zeit. Ich liege gerne auf dem Boden,
strecke mich und komme sanft in Bewegung, bevor es losgeht. Dann
starten Wiebke und ich das Zoom Meeting, tauschen uns aus und warten
auf die Frauen, die mit uns tanzen. Diese kurze Zeit ist essenziell.
Der Morning-Flow besteht aus einem sanften Warm-Up, gefolgt von
einem ESSENCE OF BELLYDANCE Technik-Teil, einem anschließenden
Ausschütteln, und schließlich einer Kombination und einem meditativen
Cool Down.
Die 30-minütige Tanz-Zeit hat sich schon so etabliert,
dass wir an 5 Wochentagen schon insgesamt 9 Flows anbieten, d.h.
manchmal unterrichten wir zwei Mal hintereinander. Anschließend
bin ich meistens sehr produktiv. Ich lerne, arbeite an
organisatorischen Sachen, schreibe oder bin anderweitig kreativ.
Ich gebe 1-2 Rolfing- oder Gyrotonic-Sitzungen und genieße sehr,
dass ich mir Zeit und Ruhe für meine Klienten nehme. So kann ich
mich komplett auf sie einlassen. Nachmittags hole ich meinen Sohn
ab und wir verbringen Zeit zusammen. Wenn mein Mann übernimmt,
kann ich in mein Tanzstudio fahren und zusammen mit Wiebke Kurse
geben. Ich gehe früh ins Bett, lese gerne vor dem Einschlafen und
gönne mir auch Tage, in denen meine Nacht zum Tag wird. Das
bereue ich am nächsten Tag vielleicht ein bisschen, aber nachts
habe ich auch eine kreative Ader.
Was ist deine Vision für die Zukunft?
Meine Vision für die Zukunft ist, dass die ESSENCE Family wächst,
dass wir uns als Frauen gegenseitig sehen und unterstützen und dass
wir die weibliche Verbindung leben. Ich meine das nicht im Sinne
eines Lifestyles oder eines Produkts, sondern es reicht, gemeinsam
die Hüften zu schwingen. Darin liegt die ganze Energie verborgen.
Es ist kein Geheimnis.
Vielen Dank für das wunderbare Interview Lea. Du bist eine Inspiration!
Tanz ist deine Leidenschaft und du möchtest andere Frauen inspirieren? Dann werde Teil unserer internationalen
Gemeinschaft exzellenter Tanzlehrerinnen!